Quelle: FuPa

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Die brandgefährlichen Badur-Brüder

Die Zevener Eren und Enes Badur übernehmen in ihren Teams bei JFV A/O/B/H/Heeslingen zentrale Rollen und sind Leistungsträger

Zeven. Die U19 des JFV A/O/B/H/Heeslingen hat am Sonnabend die große Chance, in die Fußball-Regionalliga aufzusteigen. Wenn das Rückspiel in der Relegation bei Göttingen 05 nicht verloren wird, ist das große Ziel endlich erreicht. Großen Anteil daran, dass es überhaupt zu diesem entscheidenden Spiel kommt, hat Torjäger Eren Badur, der in 13 Spielen neun Mal traf. Als der Zevener 2019 zum JFV in die U17-Regionalliga wechselte, brachte er seinen talentierten Bruder Enes mit, der in der abgelaufenen Saison ein Leistungsträger in der U17-Regionalliga war.

„Ich wollte einfach etwas Neues ausprobieren und habe das bis heute nicht bereut. Der JFV ist einfach die Top-Adresse in der Region. Da agieren fachkompetente Trainer, die für eine optimale Förderung sorgen“, bemerkt Eren Badur, der sich nach dem Wechsel von der Landesliga-Truppe des TuS Zeven ins Waldstadion schon mächtig ins Zeug legte, um Anschluss zu finden. „Ich musste mich zum Beispiel daran gewöhnen, weiterzulaufen, auch wenn die Schmerzen noch so groß waren. Da gab es keine Entschuldigung, sondern es galt sich durchzubeißen“, berichtet der 18-Jährige, der im Anschluss an die abgebrochene Regionalliga-Saison endlich zeigen konnte, was er drauf hatte.

Mit klarem Plan in die U19

Die U19-Niedersachsenliga, mit klaren Regionalliga-Ambitionen, wurde zum anspruchsvollen Sprungbrett. Der Schüler von der IGS Zeven hatte die Peilung und verfolgte einen klaren Plan, sich als Startelfspieler zu etablieren. Durch einen enormen Trainingsfleiß, einer guten Mentalität und wichtigen Toren, gelang das in Perfektion. Dass der Mittelstürmer eines der 14 Spiele verpasste, lag an seinen Leistenproblemen, die einen Einsatz unmöglich machten. ch habe auf das Spiel verzichtet, wollte sicher gehen, dass ich die Relegationsspiele nicht verpasse“, räumt Eren Badur ein, der als klassischer Mittelstürmer satte zehn Tore erzielte. Und es hätten deutlich mehr sein können. „Ich fordere trotz Doppeldeckung immer die Kugel, werde ärgerlicherweise zu wenig angespielt“, moniert der 18-Jährige in bester Torjäger-Manier.

Das Team um Co-Trainer André Kiencke kann sich eigentlich glücklich schätzen, einen Angreifer diesen Typs, den es immer seltener gibt, in den eigenen Reihen zu haben. Kiencke weiß das, ist sehr angetan vom Engagement und Spiel seines Torjägers. „Eren hat einen absoluten Torriecher, ist beidfüßig, sehr gut mit dem ersten Kontakt und fordert permanent den Ball. Er ist für mich in seiner Art schon der Klinsmann von früher“, zieht Kienke einen bemerkenswerten Vergleich.

Dass es neben vielen Stärken auch Dinge gibt, die der Übungsleiter an seinem Spieler gerne verbessern möchte, liegt auf der Hand. „Es gibt Tage, da würde ich mir von Eren schon mehr Engagement im Training wünschen“, so der Trainer. Die leise Kritik nimmt sich der Stürmer schon zu Herzen, arbeitet auch außerhalb der Trainingseinheiten an der Physis: „Ich gehe regelmäßig gemeinsam mit Enes ins Fitnessstudio, möchte mehr Muskulatur aufbauen“, sagt Eren Badur, der damit neben dem Mannschaftraining gut vorbereitet in die Relegationsspiele geht.

„Wir sind fokussiert und haben uns sehr gut auf die Relegationsspiele vorbereitet. Ich habe ein sehr gutes Gefühl, dass wir den Aufstieg schaffen“, sagt der Angreifer, der immer noch die Freundschaft zum TuS Zeven und seinem langjährigen Trainer Jens Hinrichs pflegt. „Jens hat mich durch eine sehr gute Trainingsarbeit gefördert und mir viele wichtige Dinge an die Hand gegeben. Eine Rückkehr zum Kreisligisten ist nicht ausgeschlossen“, sagt Eren Badur.

Charakterlich erstklassig

Die Hoffnung hat auch der künftige Team-Manager des Kreisligisten nicht aufgegeben. Doch weiß auch er, dass der Stürmer durchaus das Zeug hat, höher zu spielen. „Das Eren und Enes uns verlassen haben, hat schon Spuren hinterlassen. Natürlich haben beide die Qualitäten, höher zu spielen“, sagt Hinrichs. Der frühere Spielmacher des TuS Zeven hat dem Bruder-Duo schon eine gute technisch und taktische Ausbildung vermittelt. „Ich habe gut vier Spielzeiten um beide gekämpft. Denn menschlich und charakterlich sind die einfach top. Natürlich muss man Talenten die Chance einräumen, es höher zu versuchen. Und in der Regel kehren Spieler wieder zurück, haben eine sehr gute Förderung erfahren“, bemerkt Hinrichs, der in Eren immer den Top-Stürmer sah. Enes sei eher der Allrounder.

„Ich bin im Gegensatz zu Eren erst mit neun Jahren zum Fußball gekommen und habe kein Stützpunkttraining genossen. Bei Jens habe ich vom Torhüter bis zum Stürmer alles gespielt“, berichtet der 16-jährige Schüler von der BBS Zeven. Dass er seinem Bruder zum Jugendförderverein gefolgt ist, war eine kluge Entscheidung. „Ich bin in die 16 von Trainer Matthias Stemmann gewechselt, hatte viele Einsätze in der Landesliga. Der Trainingsalltag stellte sich schon deutlich anders dar als in Zeven. Ich musste mich an viele neue Dinge gewöhnen“,
sagt Enes, der in der Anschluss-Saison den Sprung in die U17-Regionalliga schaffte und zum Stammspieler und Leistungsträger wurde.

Immer mannschaftsdienlich

„Enes ist ein echter Teamplayer, kümmert sich auch um viele Dinge außerhalb des Platzes, nimmt selbst die Leibchen zum Waschen mit nach Hause“, bemerkt U17-Trainer Lukas Höft, der sich gerne mehr Typen der Kategorie Badur gewünscht und damit den Abstieg verhindert hätte. „Enes ist im Angriffsdrittel immer brandgefährlich, nutzt die Chancen konsequent“, lobt Höft, der auch in Sachen Trainingsbeteiligung im 16-Jährigen einen Vorzeigespieler sieht. „Enes hat selten eine Einheit ausfallen lassen“, weiß Höft.

Dass das Brüder-Duo von höheren sportlichen Zielen träumt, ist verständlich. Doch klar ist auch, dass der Herren-Fußball eine ganz andere körperliche Nummer ist. „Die Oberliga wäre schon ein Traum. Zunächst will ich eine weitere gute U19-Saison spielen und dann abwägen, was vernünftig ist. Das Abitur hat absolute Priorität. Dass ich einmal mit Fußball Geld verdiene, wäre schon cool“, bemerkt Eren. Und auch Bruder Enes will unbedingt das Abitur machen. „Die Ausbildung geht vor. Natürlich möchte ich so hoch wie möglich spielen, kann mir aber auch ein Comeback in Zeven vorstellen“, sagt der 16-Jährige.

Quelle: FuPa/Zevener Zeitung von Manfred Krause

U19 Niedersachsenliga: Sicherer 3:0-Sieg für Spitzenreiter

DROCHTERSEN. Die U19 des JFV A/O/B/H/Heeslingen bezwang in der Niedersachsenliga Drochtersen/Assel mit 3:0 (2:0).

Wer nur wenige Minuten zu spät zu dieser Begegnung im Kehdinger Stadion kam, hatte schon vieles verpasst. Bereits nach neun Minuten führten die Gäste durch Lenn Spremberg, der per Hinterkopf traf (3.), und Patrick Böhmker (9.) mit 2:0. Beide Treffer hatte Louis Helwig mit Standardsituationen vorbereitet.

SV Drochtersen/Assel U19 0:3 JFVA/O/B/H/H

„Im Grunde haben wir in diesen ersten zehn Minuten die Partie verloren“, so der Co-Trainer der Gastgeber Jan-Ole Patjens, dessen Team sich in der Folgezeit sehr bemüht zeigte, das Spiel ausgeglichen gestalten konnte, aber – abgesehen von einem Kopfball von Samuel Eßer (53.) – nur selten gefährlich wurde. „Wir wurden nie richtig zwingend. Das spricht aber einfach auch für die Qualitäten des Gegners“, so Patjens.

Kämpferisch gute Leistung

Einem Gegner, der – und das spricht noch mehr für ihn – auch in dieser Begegnung auf viele Leistungsträger verzichten musste. „Kämpferisch war das hier eine richtig gute Leistung“, so JFV-Trainer Olaf Lakämper zur ZEVENER ZEITUNG. „Niemand ist hier leistungsmäßig abgefallen. Das gilt auch gerade für unsere beiden U17-Spieler Lennard Schnurpfeil und Kilian Labott, die ihre Sache wirklich gut gemacht haben.“ Den letzten Treffer dieser überlegen geführten Begegnung erzielte nach einer schönen Einzelleistung der Ostereistedter Fabio Gerke (63.). (am)

Quelle: FuPa/Zevener Zeitung

Vizemeister ist keine Option

Die U19 des JFV A/O/B/H/Heeslingen rangiert nach Ende der Hinrunde auf Platz eins der Niedersachsenliga. Andreas Meier aus der Sportredaktion der ZEVENER ZEITUNG sprach mit dem Trainer Olaf Lakämper über sein junges Erfolgsteam.

Sie sind seit einem halben Jahr Trainer beim JFV. Wie gefällt Ihnen die Arbeit?

Gut, denn ich arbeite hier mit sehr ambitionierten Leuten zusammen, die genauso fußballverrückt sind wie ich. Klar gibt es bei fünf Stammvereinen immer mal wieder Abstimmungsprobleme. Aber grundsätzlich ist das alles hier voll in Ordnung und macht viel Spaß.

Sportlich läuft es ja. Wie zufrieden sind Sie mit der Hinrunde?

Wir haben uns weiterentwickelt – vor allem als Team, und haben nicht zuletzt im Pokal sehr ordentliche Spiele abgeliefert. Nur bei der 1:2-Niederlage im Spitzenspiel gegen Lüneburg haben wir leider eine ganz schwache Leistung gezeigt. Vergessen darf man aber nicht, dass viele unserer Akteure noch zum jüngeren Jahrgang zählen. Auch fielen zwischenzeitlich sieben, acht Spieler mit Verletzungen aus. So gesehen, war das schon alles in Ordnung.

Was gefiel Ihnen am Spiel Ihrer Mannschaft besonders?

Was ist noch verbesserungswürdig? Im Spiel nach vorne haben wir uns stark verbessert. Das Team ist dabei insgesamt sehr torgefährlich geworden. Im Laufe der Hinrunde kamen bei uns ja sehr viele Spieler zum Torerfolg. Verbesserungsbedürftig ist unser Defensivverhalten. Die Mannschaft hat zu selten zu Null gespielt.

Zuletzt gab es ja Misstöne wegen des Weggangs von Torge Wichern und Matthes Rathjen zu Drochtersen/Assel. Was halten Sie von den beiden Wechseln?

Das ist nicht gut für alle Beteiligten. Wir hatten uns vor der Saison gemeinsam als Team versprochen, den Aufstieg in die Regionalliga zu schaffen. Da lässt man seine Mannschaft nicht einfach im Laufe der Saison in Stich. Das ist nicht zuletzt auch für das Team sehr enttäuschend.

Ihr Team liegt auf Platz eins. Wären Sie am Ende der Punktrunde auch zufrieden, wenn sie Vizemeister werden würden?

Nein, denn mittelfristig möchten wir in der Regionalliga spielen. Das ist unser Ziel als JFV. Nur, man muss das in dieser Saison differenziert betrachten. Auch wenn wir Staffel-Sieger werden sollten, sind wir noch lange nicht aufgestiegen, sondern müssen noch zwei Relegationsendspiele gegen den Meister der anderen Staffel bestreiten. Das wird vermutlich Göttingen 05 sein, also ein echter Traditionsverein.
Das wären schon zwei ganz besondere Begegnungen für uns.

Quelle: FuPa/Zevener Zeitung

Gute Organisation ist das A und O

Interview mit Klaas Knaack

Der neu aufgestellte JFV A/O/B/H/Heeslingen setzt seit der Saison 2020/2021 auf Leistungs-, Aufbau- und Breitensport. Das Mammut-Projekt sucht zwischen Elbe und Weser seinesgleichen. Im Interview stellte sich der Vorsitzende Klaas Knaack (29) den Fragen von Manfred Krause aus der Sportredaktion der ZEVENER ZEITUNG.

Sie agieren seit der Saison 2020/2021 als Vorsitzender des neuen JFV A/O/B/H/Heeslingen. Welches Fazit können Sie in nicht nur sportlicher Hinsicht ziehen?

Wir sind auf einem guten Weg. Der Entwicklungsprozess hört nie auf. Wir haben für Tanja Schroten eine Stelle in der Geschäftsstelle geschaffen. Die macht einen tollen Job, kennt die Fußballszene und ist ein echter Gewinn für uns. Derzeit sind 26 Mannschaften mit 545 Kids und Jugendlichen, im Leistungs- und Aufbaubereich sowie im Breitensport im Spielbetrieb.

Wie schaffen Sie es, das bereits vor der Saison administrativ zu regeln?

Das geht nur über eine gute Organisation. Wir haben verschiedene Arbeitsbereiche geschaffen, wo sich 120 Personen um vielseitige Dinge kümmern. Es ist uns gelungen, viele Aufgaben auf viele Schultern zu verteilen. Daher ist es keine One-Man-Show.

Die U19 durfte sich erstmals seit der Gründung des JFV in einem sogenannten Casting mit dem Oberligisten Heeslinger SC, den Landesligisten SV Ahlerstedt/Ottendorf und TuS Harsefeld messen. Was war der Ansatz dieser Spiele und welche Rückmeldungen gab es?

Wir haben im Vorstand beschlossen, einen frühzeitigen Übergang von der Jugend in den Herrenbereich zu schaffen. Die Spieler haben die Möglichkeit, bei den Stammvereinen zu trainieren. Wir haben aus allen Richtungen eine positive Resonanz erhalten.

Der Heeslinger SC signalisierte in der Vergangenheit, sich aus dem JFV zu verabschieden, um andere Wege in der Nachwuchsarbeit zu gehen. Wie schaut die Zukunft mit dem Oberligisten aus?

Das Gegenteil ist der Fall. In einer Sitzung des Aufsichtsrats hat sich der HSC klar zum JFV positioniert. In den U-Teams engagieren sich junge Trainer wie Maximilian Künne, Sebastian Schlüter, Jan Phillip Steenbock oder Maximilian Köhnken und machen einen sehr guten Job.

Wie hat man es geschafft, diese Jungs an den Verein zu binden. Die spielen zum Teil auf hohem Niveau Fußball und opfern viel Zeit für die Nachwuchsarbeit?

Die fühlen sich im Umfeld einfach wohl. Sie müssen sich um viele Dinge außerhalb des Platzes nicht kümmern und können sich auf die Aufgaben des Trainers konzentrieren. So bindet man junge Trainer an den Verein.

Es ist Ihrem Vorgänger Carsten Schult zu verdanken, dass eine unbefristete Kooperation mit Werder Bremen geschlossen wurde. In welcher Form profitiert der JFV davon?

Ich denke, dass Werder auch von uns profitiert., denn einige Spieler sind ins Nachwuchsleistungszentrum gewechselt und konnten sich gegen eine starke Konkurrenz durchsetzen. Der Austausch mit den Verantwortlichen ist gut. Es gibt gemeinsame Aktionen, wie zum Beispiel Trainerfortbildungen oder Talenttage. Ein Testspiel gegen die Bundesliga-Profis steht noch im Raum.

Sie haben als Trainer im JFV A/O/H gearbeitet, übernahmen in der Saison 18/19 interimsweise die U19 und verpassten hauchdünn den Aufstieg in die Regionalliga. Was macht es so schwer, Teams in der Altersklasse durch die Saison zu navigieren und bei der Stange zu halten?

Die Arbeit mit einer U19 ist schon fies. Das ist ein Alter, wo viele Dinge, wie zum Beispiel Schule, Ausbildung, Auslandsjahr oder Führerschein zusammenfallen. Dann ist den meisten klar, dass der Traum von der Profikarriere erloschen ist. Das Werben anderer Vereine für den Herrenbereich sorgt zudem für Schwankungen.

Nach dem Abschied 2014 von Trainer-Legende Jörg Steffens haben sich die U 19-Übungsleiter die Klinke in die Hand gegeben. Wird es mit der Verpflichtung des Teams um Olaf Lakämper eine Nachhaltigkeit geben?

Das hoffe ich schon.

Und das heißt konkret?

Nachhaltigkeit ist das Stichwort. Sportlich sind wir sehr zufrieden. Wir haben zwei Übungsleiter mit A-Lizenz, mehr geht nicht. Wir sind eng dran und tauschen uns gut aus. Die Kontinuität ist wichtig. Die Jungs haben die Regionalliga vor Augen, sind auf Tabellenplatz eins.

Die U17 kämpft in der Regionalliga gegen den Abstieg. Das U16-Team von Künne ist qualitativ stark aufgestellt und wäre in der neuen Saison ein würdiger Nachfolger. Wie sehen Sie die Chancen, weiter auf der Ebene zu spielen?

Das ist die zweithöchste Liga. Dort wollen wir bleiben und müssen alles dafür investieren. Der Auftakt der Rückrunde ist gegen den Tabellenletzten SV Nettelnburg/Allermöhe. Da muss ein Sieg her. Wir wussten vor der Saison, dass der Jahrgang nicht der stärkste ist. Doch die Truppe kompensiert die Defizite durch eine super Mentalität und damit lässt sich eine Menge erreichen.

Der TuS Bargstedt ist im Kreis der Muttervereine sportlich der Underdog. Was schätzen Sie an den engagierten Ehrenamtlichen des Bezirksligisten?

Das ist ein sehr guter Partner, den wir absolut brauchen.

Hat sich durch den Standortwechsel das Einzugsgebiet verlagert und werden dadurch eher weniger Spieler aus dem Kreis Rotenburg angesprochen?

Der Fokus liegt darauf, die talentiertesten Spieler aus dem Raum zwischen Stade, Rotenburg, Harburg und Verden zu gewinnen.

Durch Talenttage, die Sebastian Schlüter initiiert, versuchen Sie Kindern aus der U12, den Wechsel schmackhaft zu machen. Wird das durch die abgebenden Verein ohne großen Stress hingenommen?

Natürlich schreit nicht jeder Verein Hurra. Wir legen hohe Transparenz an den Tag, informieren Vereine, Trainer und Eltern. Das wird von den Vereinen unterstützt. Wir möchten gerne Vorurteile und Hürden abbauen.

Der Fahrdienst war stets ein Lockmittel, auch Talente weit über die Kreisgrenze zu gewinnen. Ist das immer noch ein wichtiger Verhandlungspunkt?

Der ist weiterhin sehr wichtig und wird im Leistungsbereich angeboten. Wir haben keine festen Fahrer für unsere Busse, regeln das nach Bedarf. Das können nicht viele Vereine leisten und das sorgt schon für einen Unterschied.

Abschließend noch eine Frage zum Etat. Liegt der mittlerweile im sechsstelligen Bereich?

Ein ganz klares „Ja“.

Quelle: FuPa/Zevener Zeitung | von Manfred Krause

A/O-Talent flitzt in die Nachwuchsbundesliga

Die 15-jährige Hanna Ernst aus Harsefeld zieht nach Ostfriesland, um für anderthalb Jahre in der höchsten deutschen Spielklasse zu kicken. Ihre Koffer sind gepackt für das Bundesliga-Abenteuer – ein Karriereplan ist nicht darin.

Mit ihrer bisherigen Mannschaft, der männlichen U15 des JFV A/O/B/H/H, ist Hanna Ernst gerade in die Landesliga aufgestiegen. Dem Erfolg folgt der Abschied. Sie habe das machen wollen, so lange es geht, sagt das schmale Mädchen mit dem blonden Pferdeschwanz und zieht die Beine aufs Sofa. Was sie meint: Kicken mit den Jungs. Gegen Jungs.Weil sie auf dem Schulhof immer gern Fußball gespielt hat, ging die Zweitklässlerin irgendwann zum Mädchentraining des TuS Harsefeld. Wenig später schnürte sie ihre Buffer aber in der Kabine der Jungs. “Das hat mehr Spaß gemacht”, sagt Hanna Ernst. Die E-Jugend des TuS feierte Kreismeisterschaft und Aufstieg, auch dank Torjägerin Ernst. In der höheren Spielklasse versetzte ihr Trainer sie in die Abwehr. Sie sollte mehr Körperlichkeit in ihr Spiel bringen, sich in Zweikämpfen gegen die Jungs behaupten. Das gelang der Leistungsträgerin, aber “unser Spiel war sehr eindimensional und wir haben oft verloren”.

Sie wechselt nach Ahlerstedt, spielt dort dreieinhalb Jahre lang mit und gegen Jungs, die ein Jahr jünger sind als sie. In der Saison 2020/21 gewinnt die Außenverteidigerin bis zur Corona-Zwangspause in der Bezirksliga nahezu jeden Zweikampf. In der laufenden Spielzeit setzt ihr Trainer Matthias Stemmann sie häufiger als Flügelstürmerin ein, “weil sie das auch in der Niedersachsenauswahl spielt”, sagt er. Technisch gehöre sie zu den Stärksten in seinem Kader, insbesondere Ballannahme und -mitnahme seien sehr gut. “Auch ihre Spielübersicht ist klasse. In Sachen Athletik allerdings würde es ab Sommer vermutlich eng werden.”

“Sie ist eine Rakete”

In der U15 des JFV trainieren und spielen sehr viele ehemalige Stützpunktspieler, fünf Jungs gehören aktuell gar zum Kader der Niedersachsenauswahl. Nach dem Aufstieg in die Landesliga, fürchtet Hanna Ernst, dürfte es nun noch schwieriger werden, mitzuhalten. Die Jungs holen mit Riesenschritten auf, auch die, die vor ein paar Monaten schwächer waren als sie. “Klar ärgert mich das, aber ich wusste ja, dass das passieren würde.” Die Frage, wo sie künftig kicken würde, nahm im Lauf der zurückliegenden Monate immer mehr Raum ein.

Im Sommer, als ihre Mannschaft pausierte, hat sie die Saisonvorbereitung mit den Oberliga-Frauen der SV Ahlerstedt/Ottendorf durchgezogen. “Wir hätten sie gern in der kommenden Saison bei uns gehabt”, sagt deren Trainer Maik Ratje. “Mit ihrer Dynamik und Zweikampfstärke ist sie eine Rakete.

“Hanna Ernst ist schnell, pfeilschnell. Eine Lichtschrankenmessung hat ergeben, dass sie schneller losrennt als 97 Prozent aller gleichaltrigen Mädels, die in Deutschland Fußball spielen. Neben ihren Einheiten im Verein trainierte sie bis zum Sommer am DFB-Stützpunkt der Junioren in Stade (die wöchentliche Talentförderung endet mit dem Übergang in die U15) und alle 14 Tage am Juniorinnen-Stützpunkt in Rotenburg. Außerdem nimmt sie an Auswahllehrgängen des Niedersächsischen Fußballverbands teil. Im Herbst hat sie den Norddeutschen Länderpokal mit der U16 gewonnen. Ebenfalls vor Ort: Trainer von der Sportvereinigung Aurich, deren U17-Juniorinnen seit 2018 in der Staffel Nord/Nordost der dreigleisigen Bundesliga spielen und aktuell den sechsten Tabellenplatz unter 14 Mannschaften belegen.

Gegner mit klanghaften Namen

“Wir hatten Hanna Ernst für unsere Flügelpositionen schon länger auf dem Zettel”, sagt Aurichs Cheftrainer Stefan Wilts. “Im Probetraining hat sie total überzeugt.” Weil die Harsefelderin im Jahr 2006 geboren ist und damit aktuell zum jüngeren B-Mädchenjahrgang gehört, kann sie in der Nachwuchsbundesliga in der laufenden und der kommenden Spielzeit eingesetzt werden. Auf dem Platz begegnen ihr dann so klanghafte Namen wie Turbine Potsdam, Hamburger SV, SV Werder Bremen, VfL Wolfsburg, 1. FC Union Berlin oder Hannover 96.

In fünf Wohngemeinschaften bietet die Sportvereinigung talentierten Spielerinnen, die nicht in der Region um Aurich leben, ein Zuhause für die fußballerische Ausbildung. Betreuer unterstützen die Jugendlichen im Alltag. Ziel sei es, möglichst bald mit der Seniorinnen-Mannschaft des Vereins, die aktuell in der Landesliga der Frauen spielt, ein, zwei Ligen aufzusteigen, um den Talenten eine Perspektive zu bieten, erzählt Stefan Wilts. Hanna Ernst wird ein Gymnasium besuchen, das mit der SpVg kooperiert. Es folgen Athletiktraining am Montag, Mannschaftstraining am Dienstag und Donnerstag, mittwochs Techniktraining. Ein junges Leben im Flutlicht.

Viele Fußballer und Fußballerinnen stellen sich irgendwann, zumindest für ein paar Stunden, vor, wie es wäre, Profi zu werden. Hanna Ernst träumt nicht davon. Sie kann sich gut vorstellen, nach der Rückkehr aus Aurich das Trikot der A/O-Frauen zu tragen. “Aber B-Juniorinnen-Bundesliga kann ich nur jetzt spielen.”Sie tauscht ihr Kinderzimmer in Harsefeld gegen ein WG-Zimmer an einem Sportplatz in Aurich. 200 Kilometer entfernt von zu Hause und ihren Freunden. Mit einem straffen Zeitplan und einer WG-Küche, in der sie künftig selbst kochen muss. “Ich kann das gar nicht”, sagt sie und grinst. Am 15. Januar steigen Hanna Ernst und ihre Mannschaftskolleginnen in ein Flugzeug. Das Bundesliga-Abenteuer beginnt in einem türkischen Trainingslager.

Quelle: Stader Tageblatt/FuPa | von Leonie Ratje

U19 – „Casting“ geht weiter in die dritte Runde

U19 des JFV unterliegt A/O knapp

Landesligist Ahlerstedt/Ottendorf gewann am Freitag ein Testspiel in Sittensen gegen die U19 des JFV A/O/B/H/Heeslingen mit 4:3 (0:3).

A/O-Trainer Malte Bösch lobte nach dem Spiel den Gegner („Es ist toll, so eine starke U19 zu haben“), den Platz in Sittensen („Der beste Kunstrasen, den ich seit langem gesehen habe. Überhaupt ist die Anlage der Hammer.“), allein mit der Leistung seiner eigenen Mannschaft war er nicht zufrieden: „Wahrscheinlich kam dieser Test für uns zum falschen Zeitpunkt. Aber davon abgesehen, kann ich vor allem mit unserer Leistung in der ersten Halbzeit nicht einverstanden sein.“

In der Tat führte das erneut stark aufspielende Nachwuchsteam nach Treffern von Jalte Röpe (12.) und Patrick Böhmker (FE/37., 44.) zur Pause mit 3:0. „Wir hatten in einigen Szenen schon etwas Glück“, so JFV-Coach Olaf Lakämper. „Aber insgesamt haben die Jungs sehr gut gespielt, toll kombiniert und schöne Tore erzielt.“

Doch im Laufe der zweiten Hälfte schwanden dem jungen Team – drei Tage nach dem 5:4-Testspielerfolg über Harsefeld – die Kräfte. Der Bösch-Elf gelang noch durch Tore von Süleyman-Can Yaman (54., 71.), Malcom Brunkhorst (72.) und Darvin Stüve (83.) die Wende. „Trotz der späten Gegentore war es für uns ein toller Test“, so JFV-Coach Lakämper. „Es hat richtig Spaß gemacht. Die Mannschaft hat nochmals gezeigt, dass sie auch gegen ein Herrenteam mithalten kann, und die Anlage in Sittensen ist einfach großartig.“ (am)

Das Casting geht in die dritte Runde

9 Tore im Testspiel in Harsefeld

Das „Casting“ geht weiter: Die U19 des JFV A/O/B/H/Heeslingen schlug in einem Testspiel am Dienstag Harsefeld mit 5:4 (5:2).

Vor allem im ersten Abschnitt spielte der Tabellenführer der Niedersachsenliga beeindruckend auf. „Wir haben sehr gut nach vorne gespielt, schöne Kombinationen gezeigt und fünf tolle Tore erzielt“, lobte Trainer Olaf Lakämper, für dessen Team Fynn Jarne Sandgaard (11., 44.), Patrick Böhmker (19.) und Eren Badur (31., 37.) trafen.

Im zweiten Abschnitt verkürzte das Landesliga-Spitzenteam noch auf 4:5. Für Harsefeld trafen Pascal Schawaller (6.), Nico Osuch (18.) sowie Felix Schawaller (60.) und Patrick Reis (75.). „In der zweiten Halbzeit haben wir nach einigen Wechseln nicht mehr so konsequent gespielt“, so der JFV-Coach.

Am Freitag findet bereits das dritte Testspiel gegen einen der Stammvereine in diesen Tagen statt. Auf dem Kunstrasenplatz in Sittensen trifft das Lakämper-Team auf Ahlerstedt/Ottendorf. Das Spiel beginnt um 19.30 Uhr. (am)

Quelle: FuPa/Zevener Zeitung

Vorgeführt von den „Wölfen“: U 17 des JFV A/O/B/H/H verliert 0:4

HEESLINGEN. Die U 17-Junioren des JFV A/O/B/H/H erlebte beim 0:4 gegen die U 16 des VfL Wolfsburg II eine wahre Vorführung. Der Fußball-Regionalligist war chancenlos, bekam keinen Zugriff auf spielstarke „Wölfe“ und hatte mächtig Glück, dass es keine deftige Klatsche wurde.

Von Manfred Krause

„Wenn sich nach dem 0:4 plötzlich solch dicke Chancen ergeben, klammert man sich an den letzten Strohhalm, und hofft auf eine Verbesserung des Ergebnisses“, so Alexander Weser nach dem Abpfiff.

In der Tat kam seine Truppe in der Schlussviertelstunde plötzlich zu Hochkarätern. Nach einem Patzer von VfL-Keeper Louis Bytygi hatte Stürmer Enes Badur das leere Tor vor sich, traf nur den Pfosten und Kapitän Lukas Meyer scheiterte mit einem Kopfball (58./65.). Dann drosch Abwehrchef Matti Neumann nach einer Ecke die Kugel übers Tor und der Kapitän verzog aus Nahdistanz (75./80.).

Trotz Einbahnstraßen-Fußball hielt JFV-Keeper Michel Dorow das Ergebnis in Grenzen. Ausgetanzt: Nico Licht mühte sich im Mittelfeld vergebens, lief dem Gegner eher hinterher. Fotos: M. Krause

Einbahnstraßen-Fußball auf ein Tor

Die Kicker aus dem Wolfsburger Nachwuchsleistungszentrum zeigten vom Anpfiff weg, welch Potenzial im Kader steckt. Das Aufbauspiel lief über herrliche Kombinationen, Tempowechsel, Dribblings und Spielverlagerungen. Das frühe 1:0 nach schwachem Abwehrverhalten ein Geschenk, das Oskar Prokopp auf Zuspiel von Elijas Aslanidis gerne annahm (2.). Das Weser-Team schaffte es nicht, Druck aufzubauen, für Entlastung zu sorgen, lief dem Gegner stets hinterher oder kam einen Tick zu spät.

Dann erhöhte Torjäger Aslanidis von der Strafraumgrenze auf 2:0, ließ Keeper Michel Dorow keine Abwehrchance (21.). In der Folgezeit sahen die Zuschauer Einbahnstraßen-Fußball. Doch die Gastgeber stemmten sich gegen weitere Gegentore in der ersten Hälfte. „Das Spiel verlief einfach nur holprig, ich habe das Feuer vermisst. Dass wir nur mit einem 0:2 in die Pause gehen, ist schon glücklich“, so der gesperrte Luis Kreidt, der nach dem Wiederanpfiff einen Doppelpack erlebte.

Schweres Geläuf in Heeslingen

Das 0:3 erzielte Louis Grobauer nach einen Pass in die Gasse vom Zehner Bennit Bröger und Adran Pane wuchtete einen Eckstoß per Kopfball in die Maschen (42./48.). In der zweiten Halbzeit kamen die VfL-Kicker vom strukturierten Spielaufbau ab, taten nur das Nötigste. „Wenn der Gegner das Gefühl bekommt, es wird eng, dann schaltet er einfach ein paar Gänge höher“, so Weser. „Das war ein schweres Geläuf, doch meine Mannschaft hat es gut gemacht, hätte sich aber besser belohnen können“, sagte VfL-Trainer Dennis da Silva Félix.

Quelle: Zevener Zeitung / Stader Tageblatt