Quelle: FuPa

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Ernüchternder Fußballnachmittag für die U19 des JFV AOBHH

Niederlage gegen Eintracht Norderstedt

Dämpfer für die U19 des JFV AOBHH in der Regionalliga: Das Team von Trainer Olaf Lakämper verlor bei Eintracht Norderstedt mit 0:1. Top-Torjäger Finn Wendler musste schon in der ersten Halbzeit verletzt ausgewechselt werden.

Nach den ganzen Erfolgswochen, diesem großen Höhenflug war das ein ernüchternder, enttäuschender Fußballnachmittag in Norderstedt. „Wir haben einfach das Tor nicht gemacht“, so die knappe Analyse von JFV-Coach Olaf Lakämper nach dieser zweiten Saisonniederlage.

Es war auf dem so rutschigen Kunstrasen in Norderstedt alles andere als eine gute Begegnung. „Ein Top-Spiel war es mit Sicherheit nicht – auch nicht von unserer Seite“, so Eintracht-Trainer Andreas Prohn. „Es war eine über weite Strecken sehr fahrige Begegnung.“

Überhaupt der Platz in Norderstedt, schon früh knickte Hannes Trodler um, musste verletzt ausgewechselt werden, und dann erwischte es nur wenige Minuten später Top-Torjäger Finn Wendler.

Auch er knickte unglücklich um, musste das Spielfeld angeschlagen verlassen. „Das kam uns natürlich entgegen“, so Prohn. „Die Gäste hatten nach Wendlers Auswechslung weniger Qualität in der Offensive.“

Ballverlust im Mittelfeld führt zur Niederlage

Aber auch ohne Wendler hatten die Gäste die Möglichkeiten, die Partie für sich zu entscheiden. Nach einem Dribbling von Mika Herrmann und einem Zuspiel von Luis Kreidt hatte im ersten Abschnitt Lasse Schmidt die Chance zum Führungstor für den JFV. Schmidts Schuss wurde aber noch vom starken Eintracht-Keeper Luca Adler mit einer Fußparade abgewehrt.

Eine vielleicht noch bessere Gelegenheit hatte später Kevin Barth, der nach einer Ecke von Schmidt aus drei Metern per Kopfball an Adler scheiterte.

Nur: Auch die Eintracht hatte die eine oder andere Möglichkeit, so vereitelte JFV-Keeper Bennet Rotetzki schon früh eine große Chance von FC-Akteur Fabian Wagner. Auch der eingewechselte Mohamad Qodrati hatte in der 78. Minute eine erste gute Gelegenheit, und drei Minuten später sollte eben dieser Mohamad Qodrati zum Matchwinner werden. Ein Ballverlust im Mittelfeld führte zur Niederlage der Gäste: Die Prohn-Elf konterte und besagter Qodrati traf zum späten 1:0-Siegtor für die Eintracht.

„Für uns war das ein wichtiger Sieg“, so Andreas Prohn, dessen Team sich durch diesen Überraschungserfolg weiter von der Abstiegsregion absetzte. Auf der anderen Seite rangiert die Lakämper-Elf weiterhin hinter Tabellenführer Holstein Kiel auf Rang zwei – auch weil die Begegnung von Verfolger Niendorf abgesagt werden musste.

U17 des JFV AOBHH kann klassischen Fehlstart noch zu einem Sieg drehen

Gehaltener Strafstoß als “Knackpunkt”

Starker Auftritt der U17 des JFV AOBHH am Samstag in Heeslingen: Nach einem Fehlstart schlug der Tabellendritte der Niedersachsen-Liga den JFV Cuxhaven mit 4:0. Alleine Jaron Kaiser gelangen dabei drei Tore.

Nicht schon wieder: Schon im ersten Saisonspiel gegen den VfL Oldenburg hatte der JFV mit 0:1 zurückgelegen, in der zweiten Partie gegen FT Braunschweig sogar mit 0:4, und nun drohte auch gegen Cuxhaven ein Fehlstart. „Wir sind leider wieder trantütig ins Spiel gekommen“, so Trainer Alexander Weser. „Der Gegner bekam gleich nach sieben Minuten einen Elfmeter zugesprochen.“ Diesen aber parierte der aus Sittensen stammende JFV-Keeper Laurin Peschlow großartig. „Den hat Laurin wirklich sehr gut gehalten“, so Mitspieler Jakob Gohde, der ebenfalls aus der Jugend des VfL Sittensen stammt.

Jaron Kaiser hatte einen besonders guten Tag
Es war eine entscheidende, ja wegweisende Parade: „Dieser gehaltene Strafstoß war ein Knackpunkt. Wenn Laurin den nicht hält, kann das Spiel ganz anders verlaufen“, so Wesers Trainer-Kollege Matthias Stemmann, dessen Team in der Folgezeit die Begegnung mehr und mehr bestimmte. „Wir haben das Spiel nun unter Kontrolle bekommen“, so Alexander Weser.

Bei den Gastgebern erwischte vor allem Jaron Kaiser einen besonders guten Tag. Der Hamerser erzielte zunächst mit einem Schuss aus 25 Metern in den Winkel das 1:0 für den JFV. Kurz darauf gelang dem Hepstedter Laurens Otten im Mittelfeld ein entscheidender Ballgewinn. Der Ball kam über Kapitän Thees Borstelmann zu Lino Starre. Der lupfte das Leder über Cuxhavens Keeper Justus Holtz und Jaron Kaiser drückte das Spielgerät zum 2:0 über die Linie. Und noch vor der Pause erzielte der Bremervörder Joel Jokers das 3:0.

Ein wichtiges „zu Null“ für die U17
Zu Beginn der zweiten Halbzeit ging es ganz schnell. Anstoß Cuxhaven, Ballverlust, ein schneller Angriff nach vorne und Jaron Kaiser erzielte nur wenige Sekunden nach Wiederanpfiff das 4:0.

„Danach passierte nicht mehr viel. Cuxhaven wollte nicht mehr, und wir haben das Ergebnis verwaltet“, so Weser, der nach dem Abpfiff von einer „sehr überzeugenden Leistung“ seiner Elf sprach. „Das war ein richtig guter Auftritt der ganzen Mannschaft“, so der JFV-Coach nach dem dritten Saisonsieg. „Und schön ist auch, dass wir endlich mal zu Null gespielt haben. Das war wichtig für uns.“

JFV-Talente spielen sich in Torlaune

Die U19-Fußballer des JFV A/O/B/H/H haben in der Regionalliga nach einer überragenden ersten Halbzeit den TSV Havelse mit 5:0 (4:0) geschlagen. Das Team verbesserte sich auf Rang zwei. „Es hat ganz viel Spaß gemacht“, sagt Trainer Olaf Lakämper:

“Das Team hat ganz viele tolle Angriffe gezeigt, sehr schöne Tore erzielt.” Finn Wendler brachte die Gastgeber nach einem großartigen Pass von Mika Herrmann nach nur zwei Minuten in Führung. Nur wenige Minuten später erhöhte Tom Bütefür nach einer abgewehrten Ecke auf 2:0 (12.). Phillip Wilkens traf zum 3:0 (16.), Lennard Schnurpfeil zum 4:0 (29.). Wenig später dezimierten sich die Gäste durch eine Rote Karte nach grobem Foulspiel. Und danach: “Havelse war nur noch auf Schadensbegrenzung aus, und wir erreichten danach auch nicht mehr das Niveau der ersten 30, 35 Minuten”, so Lakämper. Luca Daginnus traf zum Endstand (83.). (am)

Die brandgefährlichen Badur-Brüder

Die Zevener Eren und Enes Badur übernehmen in ihren Teams bei JFV A/O/B/H/Heeslingen zentrale Rollen und sind Leistungsträger

Zeven. Die U19 des JFV A/O/B/H/Heeslingen hat am Sonnabend die große Chance, in die Fußball-Regionalliga aufzusteigen. Wenn das Rückspiel in der Relegation bei Göttingen 05 nicht verloren wird, ist das große Ziel endlich erreicht. Großen Anteil daran, dass es überhaupt zu diesem entscheidenden Spiel kommt, hat Torjäger Eren Badur, der in 13 Spielen neun Mal traf. Als der Zevener 2019 zum JFV in die U17-Regionalliga wechselte, brachte er seinen talentierten Bruder Enes mit, der in der abgelaufenen Saison ein Leistungsträger in der U17-Regionalliga war.

„Ich wollte einfach etwas Neues ausprobieren und habe das bis heute nicht bereut. Der JFV ist einfach die Top-Adresse in der Region. Da agieren fachkompetente Trainer, die für eine optimale Förderung sorgen“, bemerkt Eren Badur, der sich nach dem Wechsel von der Landesliga-Truppe des TuS Zeven ins Waldstadion schon mächtig ins Zeug legte, um Anschluss zu finden. „Ich musste mich zum Beispiel daran gewöhnen, weiterzulaufen, auch wenn die Schmerzen noch so groß waren. Da gab es keine Entschuldigung, sondern es galt sich durchzubeißen“, berichtet der 18-Jährige, der im Anschluss an die abgebrochene Regionalliga-Saison endlich zeigen konnte, was er drauf hatte.

Mit klarem Plan in die U19

Die U19-Niedersachsenliga, mit klaren Regionalliga-Ambitionen, wurde zum anspruchsvollen Sprungbrett. Der Schüler von der IGS Zeven hatte die Peilung und verfolgte einen klaren Plan, sich als Startelfspieler zu etablieren. Durch einen enormen Trainingsfleiß, einer guten Mentalität und wichtigen Toren, gelang das in Perfektion. Dass der Mittelstürmer eines der 14 Spiele verpasste, lag an seinen Leistenproblemen, die einen Einsatz unmöglich machten. ch habe auf das Spiel verzichtet, wollte sicher gehen, dass ich die Relegationsspiele nicht verpasse“, räumt Eren Badur ein, der als klassischer Mittelstürmer satte zehn Tore erzielte. Und es hätten deutlich mehr sein können. „Ich fordere trotz Doppeldeckung immer die Kugel, werde ärgerlicherweise zu wenig angespielt“, moniert der 18-Jährige in bester Torjäger-Manier.

Das Team um Co-Trainer André Kiencke kann sich eigentlich glücklich schätzen, einen Angreifer diesen Typs, den es immer seltener gibt, in den eigenen Reihen zu haben. Kiencke weiß das, ist sehr angetan vom Engagement und Spiel seines Torjägers. „Eren hat einen absoluten Torriecher, ist beidfüßig, sehr gut mit dem ersten Kontakt und fordert permanent den Ball. Er ist für mich in seiner Art schon der Klinsmann von früher“, zieht Kienke einen bemerkenswerten Vergleich.

Dass es neben vielen Stärken auch Dinge gibt, die der Übungsleiter an seinem Spieler gerne verbessern möchte, liegt auf der Hand. „Es gibt Tage, da würde ich mir von Eren schon mehr Engagement im Training wünschen“, so der Trainer. Die leise Kritik nimmt sich der Stürmer schon zu Herzen, arbeitet auch außerhalb der Trainingseinheiten an der Physis: „Ich gehe regelmäßig gemeinsam mit Enes ins Fitnessstudio, möchte mehr Muskulatur aufbauen“, sagt Eren Badur, der damit neben dem Mannschaftraining gut vorbereitet in die Relegationsspiele geht.

„Wir sind fokussiert und haben uns sehr gut auf die Relegationsspiele vorbereitet. Ich habe ein sehr gutes Gefühl, dass wir den Aufstieg schaffen“, sagt der Angreifer, der immer noch die Freundschaft zum TuS Zeven und seinem langjährigen Trainer Jens Hinrichs pflegt. „Jens hat mich durch eine sehr gute Trainingsarbeit gefördert und mir viele wichtige Dinge an die Hand gegeben. Eine Rückkehr zum Kreisligisten ist nicht ausgeschlossen“, sagt Eren Badur.

Charakterlich erstklassig

Die Hoffnung hat auch der künftige Team-Manager des Kreisligisten nicht aufgegeben. Doch weiß auch er, dass der Stürmer durchaus das Zeug hat, höher zu spielen. „Das Eren und Enes uns verlassen haben, hat schon Spuren hinterlassen. Natürlich haben beide die Qualitäten, höher zu spielen“, sagt Hinrichs. Der frühere Spielmacher des TuS Zeven hat dem Bruder-Duo schon eine gute technisch und taktische Ausbildung vermittelt. „Ich habe gut vier Spielzeiten um beide gekämpft. Denn menschlich und charakterlich sind die einfach top. Natürlich muss man Talenten die Chance einräumen, es höher zu versuchen. Und in der Regel kehren Spieler wieder zurück, haben eine sehr gute Förderung erfahren“, bemerkt Hinrichs, der in Eren immer den Top-Stürmer sah. Enes sei eher der Allrounder.

„Ich bin im Gegensatz zu Eren erst mit neun Jahren zum Fußball gekommen und habe kein Stützpunkttraining genossen. Bei Jens habe ich vom Torhüter bis zum Stürmer alles gespielt“, berichtet der 16-jährige Schüler von der BBS Zeven. Dass er seinem Bruder zum Jugendförderverein gefolgt ist, war eine kluge Entscheidung. „Ich bin in die 16 von Trainer Matthias Stemmann gewechselt, hatte viele Einsätze in der Landesliga. Der Trainingsalltag stellte sich schon deutlich anders dar als in Zeven. Ich musste mich an viele neue Dinge gewöhnen“,
sagt Enes, der in der Anschluss-Saison den Sprung in die U17-Regionalliga schaffte und zum Stammspieler und Leistungsträger wurde.

Immer mannschaftsdienlich

„Enes ist ein echter Teamplayer, kümmert sich auch um viele Dinge außerhalb des Platzes, nimmt selbst die Leibchen zum Waschen mit nach Hause“, bemerkt U17-Trainer Lukas Höft, der sich gerne mehr Typen der Kategorie Badur gewünscht und damit den Abstieg verhindert hätte. „Enes ist im Angriffsdrittel immer brandgefährlich, nutzt die Chancen konsequent“, lobt Höft, der auch in Sachen Trainingsbeteiligung im 16-Jährigen einen Vorzeigespieler sieht. „Enes hat selten eine Einheit ausfallen lassen“, weiß Höft.

Dass das Brüder-Duo von höheren sportlichen Zielen träumt, ist verständlich. Doch klar ist auch, dass der Herren-Fußball eine ganz andere körperliche Nummer ist. „Die Oberliga wäre schon ein Traum. Zunächst will ich eine weitere gute U19-Saison spielen und dann abwägen, was vernünftig ist. Das Abitur hat absolute Priorität. Dass ich einmal mit Fußball Geld verdiene, wäre schon cool“, bemerkt Eren. Und auch Bruder Enes will unbedingt das Abitur machen. „Die Ausbildung geht vor. Natürlich möchte ich so hoch wie möglich spielen, kann mir aber auch ein Comeback in Zeven vorstellen“, sagt der 16-Jährige.

Quelle: FuPa/Zevener Zeitung von Manfred Krause

U19 Niedersachsenliga: Sicherer 3:0-Sieg für Spitzenreiter

DROCHTERSEN. Die U19 des JFV A/O/B/H/Heeslingen bezwang in der Niedersachsenliga Drochtersen/Assel mit 3:0 (2:0).

Wer nur wenige Minuten zu spät zu dieser Begegnung im Kehdinger Stadion kam, hatte schon vieles verpasst. Bereits nach neun Minuten führten die Gäste durch Lenn Spremberg, der per Hinterkopf traf (3.), und Patrick Böhmker (9.) mit 2:0. Beide Treffer hatte Louis Helwig mit Standardsituationen vorbereitet.

SV Drochtersen/Assel U19 0:3 JFVA/O/B/H/H

„Im Grunde haben wir in diesen ersten zehn Minuten die Partie verloren“, so der Co-Trainer der Gastgeber Jan-Ole Patjens, dessen Team sich in der Folgezeit sehr bemüht zeigte, das Spiel ausgeglichen gestalten konnte, aber – abgesehen von einem Kopfball von Samuel Eßer (53.) – nur selten gefährlich wurde. „Wir wurden nie richtig zwingend. Das spricht aber einfach auch für die Qualitäten des Gegners“, so Patjens.

Kämpferisch gute Leistung

Einem Gegner, der – und das spricht noch mehr für ihn – auch in dieser Begegnung auf viele Leistungsträger verzichten musste. „Kämpferisch war das hier eine richtig gute Leistung“, so JFV-Trainer Olaf Lakämper zur ZEVENER ZEITUNG. „Niemand ist hier leistungsmäßig abgefallen. Das gilt auch gerade für unsere beiden U17-Spieler Lennard Schnurpfeil und Kilian Labott, die ihre Sache wirklich gut gemacht haben.“ Den letzten Treffer dieser überlegen geführten Begegnung erzielte nach einer schönen Einzelleistung der Ostereistedter Fabio Gerke (63.). (am)

Quelle: FuPa/Zevener Zeitung

Vizemeister ist keine Option

Die U19 des JFV A/O/B/H/Heeslingen rangiert nach Ende der Hinrunde auf Platz eins der Niedersachsenliga. Andreas Meier aus der Sportredaktion der ZEVENER ZEITUNG sprach mit dem Trainer Olaf Lakämper über sein junges Erfolgsteam.

Sie sind seit einem halben Jahr Trainer beim JFV. Wie gefällt Ihnen die Arbeit?

Gut, denn ich arbeite hier mit sehr ambitionierten Leuten zusammen, die genauso fußballverrückt sind wie ich. Klar gibt es bei fünf Stammvereinen immer mal wieder Abstimmungsprobleme. Aber grundsätzlich ist das alles hier voll in Ordnung und macht viel Spaß.

Sportlich läuft es ja. Wie zufrieden sind Sie mit der Hinrunde?

Wir haben uns weiterentwickelt – vor allem als Team, und haben nicht zuletzt im Pokal sehr ordentliche Spiele abgeliefert. Nur bei der 1:2-Niederlage im Spitzenspiel gegen Lüneburg haben wir leider eine ganz schwache Leistung gezeigt. Vergessen darf man aber nicht, dass viele unserer Akteure noch zum jüngeren Jahrgang zählen. Auch fielen zwischenzeitlich sieben, acht Spieler mit Verletzungen aus. So gesehen, war das schon alles in Ordnung.

Was gefiel Ihnen am Spiel Ihrer Mannschaft besonders?

Was ist noch verbesserungswürdig? Im Spiel nach vorne haben wir uns stark verbessert. Das Team ist dabei insgesamt sehr torgefährlich geworden. Im Laufe der Hinrunde kamen bei uns ja sehr viele Spieler zum Torerfolg. Verbesserungsbedürftig ist unser Defensivverhalten. Die Mannschaft hat zu selten zu Null gespielt.

Zuletzt gab es ja Misstöne wegen des Weggangs von Torge Wichern und Matthes Rathjen zu Drochtersen/Assel. Was halten Sie von den beiden Wechseln?

Das ist nicht gut für alle Beteiligten. Wir hatten uns vor der Saison gemeinsam als Team versprochen, den Aufstieg in die Regionalliga zu schaffen. Da lässt man seine Mannschaft nicht einfach im Laufe der Saison in Stich. Das ist nicht zuletzt auch für das Team sehr enttäuschend.

Ihr Team liegt auf Platz eins. Wären Sie am Ende der Punktrunde auch zufrieden, wenn sie Vizemeister werden würden?

Nein, denn mittelfristig möchten wir in der Regionalliga spielen. Das ist unser Ziel als JFV. Nur, man muss das in dieser Saison differenziert betrachten. Auch wenn wir Staffel-Sieger werden sollten, sind wir noch lange nicht aufgestiegen, sondern müssen noch zwei Relegationsendspiele gegen den Meister der anderen Staffel bestreiten. Das wird vermutlich Göttingen 05 sein, also ein echter Traditionsverein.
Das wären schon zwei ganz besondere Begegnungen für uns.

Quelle: FuPa/Zevener Zeitung

Gute Organisation ist das A und O

Interview mit Klaas Knaack

Der neu aufgestellte JFV A/O/B/H/Heeslingen setzt seit der Saison 2020/2021 auf Leistungs-, Aufbau- und Breitensport. Das Mammut-Projekt sucht zwischen Elbe und Weser seinesgleichen. Im Interview stellte sich der Vorsitzende Klaas Knaack (29) den Fragen von Manfred Krause aus der Sportredaktion der ZEVENER ZEITUNG.

Sie agieren seit der Saison 2020/2021 als Vorsitzender des neuen JFV A/O/B/H/Heeslingen. Welches Fazit können Sie in nicht nur sportlicher Hinsicht ziehen?

Wir sind auf einem guten Weg. Der Entwicklungsprozess hört nie auf. Wir haben für Tanja Schroten eine Stelle in der Geschäftsstelle geschaffen. Die macht einen tollen Job, kennt die Fußballszene und ist ein echter Gewinn für uns. Derzeit sind 26 Mannschaften mit 545 Kids und Jugendlichen, im Leistungs- und Aufbaubereich sowie im Breitensport im Spielbetrieb.

Wie schaffen Sie es, das bereits vor der Saison administrativ zu regeln?

Das geht nur über eine gute Organisation. Wir haben verschiedene Arbeitsbereiche geschaffen, wo sich 120 Personen um vielseitige Dinge kümmern. Es ist uns gelungen, viele Aufgaben auf viele Schultern zu verteilen. Daher ist es keine One-Man-Show.

Die U19 durfte sich erstmals seit der Gründung des JFV in einem sogenannten Casting mit dem Oberligisten Heeslinger SC, den Landesligisten SV Ahlerstedt/Ottendorf und TuS Harsefeld messen. Was war der Ansatz dieser Spiele und welche Rückmeldungen gab es?

Wir haben im Vorstand beschlossen, einen frühzeitigen Übergang von der Jugend in den Herrenbereich zu schaffen. Die Spieler haben die Möglichkeit, bei den Stammvereinen zu trainieren. Wir haben aus allen Richtungen eine positive Resonanz erhalten.

Der Heeslinger SC signalisierte in der Vergangenheit, sich aus dem JFV zu verabschieden, um andere Wege in der Nachwuchsarbeit zu gehen. Wie schaut die Zukunft mit dem Oberligisten aus?

Das Gegenteil ist der Fall. In einer Sitzung des Aufsichtsrats hat sich der HSC klar zum JFV positioniert. In den U-Teams engagieren sich junge Trainer wie Maximilian Künne, Sebastian Schlüter, Jan Phillip Steenbock oder Maximilian Köhnken und machen einen sehr guten Job.

Wie hat man es geschafft, diese Jungs an den Verein zu binden. Die spielen zum Teil auf hohem Niveau Fußball und opfern viel Zeit für die Nachwuchsarbeit?

Die fühlen sich im Umfeld einfach wohl. Sie müssen sich um viele Dinge außerhalb des Platzes nicht kümmern und können sich auf die Aufgaben des Trainers konzentrieren. So bindet man junge Trainer an den Verein.

Es ist Ihrem Vorgänger Carsten Schult zu verdanken, dass eine unbefristete Kooperation mit Werder Bremen geschlossen wurde. In welcher Form profitiert der JFV davon?

Ich denke, dass Werder auch von uns profitiert., denn einige Spieler sind ins Nachwuchsleistungszentrum gewechselt und konnten sich gegen eine starke Konkurrenz durchsetzen. Der Austausch mit den Verantwortlichen ist gut. Es gibt gemeinsame Aktionen, wie zum Beispiel Trainerfortbildungen oder Talenttage. Ein Testspiel gegen die Bundesliga-Profis steht noch im Raum.

Sie haben als Trainer im JFV A/O/H gearbeitet, übernahmen in der Saison 18/19 interimsweise die U19 und verpassten hauchdünn den Aufstieg in die Regionalliga. Was macht es so schwer, Teams in der Altersklasse durch die Saison zu navigieren und bei der Stange zu halten?

Die Arbeit mit einer U19 ist schon fies. Das ist ein Alter, wo viele Dinge, wie zum Beispiel Schule, Ausbildung, Auslandsjahr oder Führerschein zusammenfallen. Dann ist den meisten klar, dass der Traum von der Profikarriere erloschen ist. Das Werben anderer Vereine für den Herrenbereich sorgt zudem für Schwankungen.

Nach dem Abschied 2014 von Trainer-Legende Jörg Steffens haben sich die U 19-Übungsleiter die Klinke in die Hand gegeben. Wird es mit der Verpflichtung des Teams um Olaf Lakämper eine Nachhaltigkeit geben?

Das hoffe ich schon.

Und das heißt konkret?

Nachhaltigkeit ist das Stichwort. Sportlich sind wir sehr zufrieden. Wir haben zwei Übungsleiter mit A-Lizenz, mehr geht nicht. Wir sind eng dran und tauschen uns gut aus. Die Kontinuität ist wichtig. Die Jungs haben die Regionalliga vor Augen, sind auf Tabellenplatz eins.

Die U17 kämpft in der Regionalliga gegen den Abstieg. Das U16-Team von Künne ist qualitativ stark aufgestellt und wäre in der neuen Saison ein würdiger Nachfolger. Wie sehen Sie die Chancen, weiter auf der Ebene zu spielen?

Das ist die zweithöchste Liga. Dort wollen wir bleiben und müssen alles dafür investieren. Der Auftakt der Rückrunde ist gegen den Tabellenletzten SV Nettelnburg/Allermöhe. Da muss ein Sieg her. Wir wussten vor der Saison, dass der Jahrgang nicht der stärkste ist. Doch die Truppe kompensiert die Defizite durch eine super Mentalität und damit lässt sich eine Menge erreichen.

Der TuS Bargstedt ist im Kreis der Muttervereine sportlich der Underdog. Was schätzen Sie an den engagierten Ehrenamtlichen des Bezirksligisten?

Das ist ein sehr guter Partner, den wir absolut brauchen.

Hat sich durch den Standortwechsel das Einzugsgebiet verlagert und werden dadurch eher weniger Spieler aus dem Kreis Rotenburg angesprochen?

Der Fokus liegt darauf, die talentiertesten Spieler aus dem Raum zwischen Stade, Rotenburg, Harburg und Verden zu gewinnen.

Durch Talenttage, die Sebastian Schlüter initiiert, versuchen Sie Kindern aus der U12, den Wechsel schmackhaft zu machen. Wird das durch die abgebenden Verein ohne großen Stress hingenommen?

Natürlich schreit nicht jeder Verein Hurra. Wir legen hohe Transparenz an den Tag, informieren Vereine, Trainer und Eltern. Das wird von den Vereinen unterstützt. Wir möchten gerne Vorurteile und Hürden abbauen.

Der Fahrdienst war stets ein Lockmittel, auch Talente weit über die Kreisgrenze zu gewinnen. Ist das immer noch ein wichtiger Verhandlungspunkt?

Der ist weiterhin sehr wichtig und wird im Leistungsbereich angeboten. Wir haben keine festen Fahrer für unsere Busse, regeln das nach Bedarf. Das können nicht viele Vereine leisten und das sorgt schon für einen Unterschied.

Abschließend noch eine Frage zum Etat. Liegt der mittlerweile im sechsstelligen Bereich?

Ein ganz klares „Ja“.

Quelle: FuPa/Zevener Zeitung | von Manfred Krause

A/O-Talent flitzt in die Nachwuchsbundesliga

Die 15-jährige Hanna Ernst aus Harsefeld zieht nach Ostfriesland, um für anderthalb Jahre in der höchsten deutschen Spielklasse zu kicken. Ihre Koffer sind gepackt für das Bundesliga-Abenteuer – ein Karriereplan ist nicht darin.

Mit ihrer bisherigen Mannschaft, der männlichen U15 des JFV A/O/B/H/H, ist Hanna Ernst gerade in die Landesliga aufgestiegen. Dem Erfolg folgt der Abschied. Sie habe das machen wollen, so lange es geht, sagt das schmale Mädchen mit dem blonden Pferdeschwanz und zieht die Beine aufs Sofa. Was sie meint: Kicken mit den Jungs. Gegen Jungs.Weil sie auf dem Schulhof immer gern Fußball gespielt hat, ging die Zweitklässlerin irgendwann zum Mädchentraining des TuS Harsefeld. Wenig später schnürte sie ihre Buffer aber in der Kabine der Jungs. “Das hat mehr Spaß gemacht”, sagt Hanna Ernst. Die E-Jugend des TuS feierte Kreismeisterschaft und Aufstieg, auch dank Torjägerin Ernst. In der höheren Spielklasse versetzte ihr Trainer sie in die Abwehr. Sie sollte mehr Körperlichkeit in ihr Spiel bringen, sich in Zweikämpfen gegen die Jungs behaupten. Das gelang der Leistungsträgerin, aber “unser Spiel war sehr eindimensional und wir haben oft verloren”.

Sie wechselt nach Ahlerstedt, spielt dort dreieinhalb Jahre lang mit und gegen Jungs, die ein Jahr jünger sind als sie. In der Saison 2020/21 gewinnt die Außenverteidigerin bis zur Corona-Zwangspause in der Bezirksliga nahezu jeden Zweikampf. In der laufenden Spielzeit setzt ihr Trainer Matthias Stemmann sie häufiger als Flügelstürmerin ein, “weil sie das auch in der Niedersachsenauswahl spielt”, sagt er. Technisch gehöre sie zu den Stärksten in seinem Kader, insbesondere Ballannahme und -mitnahme seien sehr gut. “Auch ihre Spielübersicht ist klasse. In Sachen Athletik allerdings würde es ab Sommer vermutlich eng werden.”

“Sie ist eine Rakete”

In der U15 des JFV trainieren und spielen sehr viele ehemalige Stützpunktspieler, fünf Jungs gehören aktuell gar zum Kader der Niedersachsenauswahl. Nach dem Aufstieg in die Landesliga, fürchtet Hanna Ernst, dürfte es nun noch schwieriger werden, mitzuhalten. Die Jungs holen mit Riesenschritten auf, auch die, die vor ein paar Monaten schwächer waren als sie. “Klar ärgert mich das, aber ich wusste ja, dass das passieren würde.” Die Frage, wo sie künftig kicken würde, nahm im Lauf der zurückliegenden Monate immer mehr Raum ein.

Im Sommer, als ihre Mannschaft pausierte, hat sie die Saisonvorbereitung mit den Oberliga-Frauen der SV Ahlerstedt/Ottendorf durchgezogen. “Wir hätten sie gern in der kommenden Saison bei uns gehabt”, sagt deren Trainer Maik Ratje. “Mit ihrer Dynamik und Zweikampfstärke ist sie eine Rakete.

“Hanna Ernst ist schnell, pfeilschnell. Eine Lichtschrankenmessung hat ergeben, dass sie schneller losrennt als 97 Prozent aller gleichaltrigen Mädels, die in Deutschland Fußball spielen. Neben ihren Einheiten im Verein trainierte sie bis zum Sommer am DFB-Stützpunkt der Junioren in Stade (die wöchentliche Talentförderung endet mit dem Übergang in die U15) und alle 14 Tage am Juniorinnen-Stützpunkt in Rotenburg. Außerdem nimmt sie an Auswahllehrgängen des Niedersächsischen Fußballverbands teil. Im Herbst hat sie den Norddeutschen Länderpokal mit der U16 gewonnen. Ebenfalls vor Ort: Trainer von der Sportvereinigung Aurich, deren U17-Juniorinnen seit 2018 in der Staffel Nord/Nordost der dreigleisigen Bundesliga spielen und aktuell den sechsten Tabellenplatz unter 14 Mannschaften belegen.

Gegner mit klanghaften Namen

“Wir hatten Hanna Ernst für unsere Flügelpositionen schon länger auf dem Zettel”, sagt Aurichs Cheftrainer Stefan Wilts. “Im Probetraining hat sie total überzeugt.” Weil die Harsefelderin im Jahr 2006 geboren ist und damit aktuell zum jüngeren B-Mädchenjahrgang gehört, kann sie in der Nachwuchsbundesliga in der laufenden und der kommenden Spielzeit eingesetzt werden. Auf dem Platz begegnen ihr dann so klanghafte Namen wie Turbine Potsdam, Hamburger SV, SV Werder Bremen, VfL Wolfsburg, 1. FC Union Berlin oder Hannover 96.

In fünf Wohngemeinschaften bietet die Sportvereinigung talentierten Spielerinnen, die nicht in der Region um Aurich leben, ein Zuhause für die fußballerische Ausbildung. Betreuer unterstützen die Jugendlichen im Alltag. Ziel sei es, möglichst bald mit der Seniorinnen-Mannschaft des Vereins, die aktuell in der Landesliga der Frauen spielt, ein, zwei Ligen aufzusteigen, um den Talenten eine Perspektive zu bieten, erzählt Stefan Wilts. Hanna Ernst wird ein Gymnasium besuchen, das mit der SpVg kooperiert. Es folgen Athletiktraining am Montag, Mannschaftstraining am Dienstag und Donnerstag, mittwochs Techniktraining. Ein junges Leben im Flutlicht.

Viele Fußballer und Fußballerinnen stellen sich irgendwann, zumindest für ein paar Stunden, vor, wie es wäre, Profi zu werden. Hanna Ernst träumt nicht davon. Sie kann sich gut vorstellen, nach der Rückkehr aus Aurich das Trikot der A/O-Frauen zu tragen. “Aber B-Juniorinnen-Bundesliga kann ich nur jetzt spielen.”Sie tauscht ihr Kinderzimmer in Harsefeld gegen ein WG-Zimmer an einem Sportplatz in Aurich. 200 Kilometer entfernt von zu Hause und ihren Freunden. Mit einem straffen Zeitplan und einer WG-Küche, in der sie künftig selbst kochen muss. “Ich kann das gar nicht”, sagt sie und grinst. Am 15. Januar steigen Hanna Ernst und ihre Mannschaftskolleginnen in ein Flugzeug. Das Bundesliga-Abenteuer beginnt in einem türkischen Trainingslager.

Quelle: Stader Tageblatt/FuPa | von Leonie Ratje